morgen erwartet euch ein Leseeindruck zu Ransom Riggs Fantasyroman "Die Insel der besonderen Kinder". Bis dahin wünsche ich allen einen schönen Samstagabend. Liebe Grüße, Fee
Herausgeber: Robert & Ulrike Lauterberg Titel: Hab keine Angst Verlag: Traumstunden Verlag Genre: Literatur Preis: 15,95 € Inhalt: Brigitte Lauterberg ist an Eierstockkrebs erkrankt. Alle Höhen und Tiefen ihrer Erkrankung dokumentiert sie in einem Tagebuch, das kurz vor ihrem Tod von ihrem Mann, Robert Lauterberg, weitergeführt und posthum von Ulrike Lauterberg in ein Buch umgewandelt wird. Story/Handlung/Dialoge/Spannung/Herzschmerz: Die Geschichte ist die wahre Geschichte einer krebskranken, aber lebenslustigen Frau, namens Brigitte Lauterberg. Mit ihrem Mann Robert ist sie seit 37 Jahren glücklich verheiratet, obwohl ihnen der Kinderwunsch verwehrt blieb. Innerhalb von zwei Jahren nach der Krebsdiagnose kämpfen, leben, leiden und lieben die beiden um ihre gemeinsame Zukunft. Der Tagebuchstil führt direkt in die Gedankenwelt ein und ich konnte Brigitte vor meinen Augen sehen. Das lag unter anderem daran, dass das Buch mit Farbfotos von Brigitte und ihren Lieben angereichert ist. Diese Frau ist eine Kämpfernatur. Sie schreibt eine Ode an das Leben, auch wenn sie im Sterben liebt. Ständig bemerkt sie Dinge in ihrem Umfeld, für die es sich noch zu leben lohnt. Auf ihrem Weg muss sie sich leider durch erhebliche Schmerzen, Untersuchungen und Operationen quälen, was letztendlich an ihrem Schicksal nichts ändert. Sie beginnt, sich mit dem Sterben-müssen abzufinden und regelt ihre Angelegenheiten.
Die Art, in der das Tagebuch geschrieben ist, ist so unmittelbar, dass es einem die Tränen in die Augen treibt. Brigitte lässt uns alle an etwas teilhaben, was die Gesellschaft allzu gerne ausblendet: die eigene Sterblichkeit und das damit verbundene Leiden. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und klärt auf. Sie zeigt das Leben "nackt" und "ehrlich".
Obwohl man bereits im Vorwort weiß, wie das Buch enden wird, konnte ich mich seiner Faszination nicht entziehen. Es ist ein Buch, das nicht nur Betroffenen und deren Angehörigen Mut machen soll, sondern ein Apell an die Gesellschaft nicht mehr wegzuschauen und dem Tod neben dem Leben wieder Platz zu geben.
Brigitte ist eine Frau, vor der ich den Hut ziehe und die ich für ihren Mut und ihre Lebenslust bewundere. Ihr Satz, den sie ihrem Mann kurz vor dem Tod zuflüstert: "Hab keine Angst" ist zugleich Titel und Message zugleich. Danach sollten wir uns richten.
Achtung!: Dieses Tagebucg ist nicht für Menschen geeignet, die den Gedanken an die eigene Sterblichkeit nicht ertragen. Man muss gefestigt sein, wenn man sich diesem unheimlich kostbaren Schatz nähern will.
Fazit: Literarischer Leckerbissen mit trauriger Beinote, weil Brigitte den Kampf gegen den Krebs verloren hat. Dank an den Traumstunden Verlag für das Rezensionsexemplar!