Autor: Leonardo Boff
Titel: Was kommt nachher?
Das Leben nach dem Tode
Genre: Religöses Sachbuch
Allgemeine Infos: 159 Seiten, kartoniert, 18 cm
Auflage: 1. Auflage Juli 2009
ISBN: 978-3-8367-0690-2
Rezensionsexemplar
von: http://www.bloggdeinbuch.de/
Preis: 9,90 €
Inhalt:
Der Autor des
Taschenbuches, Franziskaner Leonardo Boff,
wurde 1938 in Brasilien geboren und
gehört zu den wichtigsten Vertretern der lateinamerikanischen
Befreiungstheologie.
Vor 26 Jahren galt
der brasilianische katholische Theologe
als großer Gegenspieler des Papstes.
Aufgrund der
revolutionären Lehren Boffs über Himmel, Hölle,
Tod, Gericht und Fegefeuer
nötigte ihn der Vatikan 1992,
seine kirchlichen Funktionen niederzulegen.
In diesem Buch nimmt
der Franziskaner Stellung zu für jeden Christen entscheidenden Fragen: Was
kommt nach dem Tod?,
Geschah die Himmelwanderung Christi wirklich? Und was hat
es mit der Seelenwanderung auf sich?
Besonders widmet
sich Boff den Begriffen „Himmel“,
„Gericht“, „Hölle“, „Fegefeuer“, „Tod“,
„Antichrist“, „Eschatologie“, „Auferstehung“ und füllt sie mit
hoffnungsvollen
Botschaften, die er mit Bibelbelegen
selbiger entnimmt.
Meine Meinung:
Boff führt den Leser
in den christlichen Glauben ein und interpretiert die Missverständnisse des
Glaubens anders, hoffnungsvoller. Dieses Anliegen alleine verdient meinen
absoluten Respekt. Während der Lektüre des Buches hatte ich zu jeder Zeit den
Eindruck, dass er an das glaubt, was er den Menschen hier nahe bringen will und
dies ist die Voraussetzung für ein Buch, das die Menschen im Herzen berührt.
Er widmet sich den
„Schauerbildern“, die jedem Christen
seit der Schulzeit bereits im
Religionsunterricht gängig
sein sollten: von der Hölle mit einem Teufel, der
die Menschen,
die beim Gericht „durchgefallen sind“, quält. Leider ergeht
der
Arbeitsauftrag die Hölle zu malen, stets an
Grundschulkinder, den
pädagogischen/psychologischen Schaden
mal bei Seite lassend – über diese
Grausamkeit zu diskutieren, müsste ich einen neuen Post eröffnen...
Diese Vorstellung
der Hölle weist Boff zurück. Vielmehr
schmort der Mensch in seiner „Verhärtung
im Bösen“, die er
sich selbst geschaffen hat, indem er sich von Gott abwandte,
der sich in der Liebe zu erkennen gab. Damit ist gemeint,
dass der Mensch, die
Wahl/Freiheit hat, Gott ein „nein“ zu
sagen, weil Gott die Würde des Menschen
respektiert und ihm
die Wahl lässt. Der Mensch schmort also, in seiner selbst
erschaffenen Hölle, weit ab von Gott. Die Hölle wird als
Summe aller negativen
Taten gesehen, wenn der Mensch bis
zum Tod eine „Umkehr“ vermieden und in
diesem „Sündendenken“ gestorben ist.
In der Hölle wartet
kein Teufel, nur unser eigener Schatten
ohne eine Perspektive, in das Reich des
Herren aufgenommen zu werden. Alleine diese Gedanken finde ich tröstlich. Nun
reicht nicht mehr eine Todsünde alleine, den Menschen auf ewig zu verdammen,
nein, Gott ist ein Gott der Gnade, der die innerste Motivation des Menschen
beurteilt und sein Herz sieht. Sollte
es von Reue und Umkehr getragen sein,
gewährt er die Chance,
die sich im Fegefeuer zeigt. Ja, liebe Leser, ihr lest
richtig. Das Fegefeuer als Chance, nicht als Bestrafung.
Jede
Schlussfolgerung belegt der Franziskaner Boff mit Bibelfundstellen und zum Teil
philosophischen Denkern, was
mir besonders gefallen hat. Der Text wird dadurch
aufgelockert. Zudem ermöglichen die kurzen Kapitel, dass man sich nur einen
Teil des Buches vornimmt und bei nächsten Mal ohne Schwierigkeiten wieder
einsteigen kann. Das hat mir sehr gefallen.
Über die neuen
Interpretationen der Begriffe Himmel, Tod, Auferstehung schweige ich mich an
dieser Stelle aus, weil
ich euch die Spannung auf das Buch nicht nehmen will.
Nur so viel: Selbst der Tod verliert hier seinen Schrecken und das sollten sich
die Christen immer wieder vor Augen halten, wenn
sie in Lebenskrisen und Stürme
geraten. Mir hat es Freude gemacht, nebenher in der Bibel die ausgewiesenen
Stellen nachzulesen – Boff ist meiner Meinung nach sehr nah an der Wahrheit – vor
allem sieht er die Welt mit den Augen der
Liebe, was mir selbst sehr zusagt.
Trotzdem stellt sich
mir die Frage, an welche Zielgruppe
dieses Buch gerichtet sein soll, denn der
Stil des Textes ist
mir zu verkopft, zu akademisch und das sagt jemand, der
selbst u.a. Releigionswissenschaften studiert hat. Vielleicht schreckt es den
ein oder anderen ab, wenn die Texte zum Teil etwas überfrachtet sind mit den
Namen von zig Denkern, deren Theorien nicht jedem bekannt sind. Ich hätte mir
in diesem Sinne etwas mehr Nähe zum Leser gewünscht, um das Buch einem größeren
Personenkreis vorzustellen, denn er Inhalt spendet Trost und Hoffnung und das
ist das Wichtigste.
Mein Urteil:
Unbedingt lesen!
Sterne: ****,5 von
***** Sterne
hey, das Buch war meine Abiturarbeit^^
AntwortenLöschenlg
... dann hoffe ich, dass du nur gute Erinnerungen daran hast, oder? ;) LG
Löschenmegapost für dich,
AntwortenLöschenliebe grüße