Autoren: Picanyol (Cartoonist) & Toni Maas
(Drehbuchautor)
Titel: Die Comic-Bibel für Kinder und Erwachsene
Genre: Sach-/ Fachbuch (Religion)
Seiten: 165
Verlag: Del Medio
ISBN: 978-3-942753-12-8
Preis: 14,90 €
Rezenzionsexemplar von BlogdeinBuch
Inhalt:
Wie der Titel schon ausdrückt, handelt es sich bei diesem
Buch um ausgewählte Bibelgeschichten, die zusammengestellt
und im Comic-Design
illustriert wurden.
Folgende Geschichten des Alten und Neuen Testamentes
findet
ihr hier:
AT: NT:
Die
Schöpfung
Ankündigung der Geburt Christi
Der
Sündenfall Jesu Geburt
Kain
und Abel Die drei Weisen
Noah
und die Flut Die Kindheit Jesu
Der
Turmbau zu Babel Die Taufe Jesu
Die
Berufung Abrahams Die Versuchung Jesu
Sodom
und Gomorrah Die ersten Jünger
Die
Opferung Isaaks Hochzeit in Kana
Isaak und Jacob Bergpredigt
I
Die Geschichte Josephs Bergpredigt 2
Die Jugend Moses Bergpredigt: Das Gebet
Die Berufung Moses Das Gleischnis von der Aussaat
Der Auftrag Moses Jesus heilt einen Gelähmten
Die Plagen gegen Ägypten Jesus erweckt ein Mädchen vom Tode
Der Auszug aus Ägypten Jesus speist tausende mit Brot
Der Marsch durch die Wüste Jesus geht über das Wasser
Josua Verklärung
des Herrn
Simson Der
barmherzige Samariter
Samuel Jesus
und der reiche junge Mann
Elija Gleichnis
vom verlorenen Schaf
Jeremia Gleichnis
vom verlorenen Sohn
Jona Gleichnis
von den Talenten
Goliath Martha,
Maria und Lazarus
David Die
Strassen von Jerusalem
Salomo Jesus
reinigt den Tempel
Hiob Das
letzte Abendmahl
Jesaja Das
letzte Gebet auf dem Ölberg
Verhandlung
und Urteil
Kreuzigung
und Tod Jesu
Jesus
erscheint Maria Magdalena
Strasse
nach Emmaus
Begegnung mit seinen Jüngern
Erscheinung in Galiläa und Ascension
Meine Meinung:
Prinzipiell finde ich das Ansinnen löblich, einen neuen
Weg
zu finden, den Menschen die christliche Geschichte und Religion näher zu
bringen.
Diese Comic-Bibel für Kinder und Erwachsene stellt einen
neuen Versuch dar, den die Kirche bitter nötig hat, zumal die Gläubigen in
Scharen davonzulaufen scheinen, wenn man sich
in den Gotteshäusern umsieht.
Viele werden nur noch
überschaubar besucht und manche nur von Touristen.
Die Gründe, warum die Menschen wegbleiben, sollen an dieser
Stelle nicht erörtert werden. Es sind viele, die u.a. das „moderne Leben“
mit seinen ausufernden Arbeitszeiten
mit sich zu bringen
scheint...
Warum sollte nach einem Facebook-Gottesdienst nicht auch
eine Comic-Bibel in die Haushalte einziehen? Es scheint mir eine zeitgemäße
Reaktion auf den Schwund der christlichen
Gemeinde zu sein und ein Schlag gegen die dem Westen allzu
gern vorgeworfenen „zunehmenden Dekadenz“ und „Gottlosigkeit“.
Gemeinde zu sein und ein Schlag gegen die dem Westen allzu
gern vorgeworfenen „zunehmenden Dekadenz“ und „Gottlosigkeit“.
Diese Comic-Bibel trifft damit meiner Meinung nach einen
zentralen Nerv, den die herkömmliche Bibel nicht erfüllen
kann. All die Namen
der Völker und die Abstammung von den jeweiligen Vorvätern wird hier viel
anschaulicher dargestellt
und bebildert. Man kann die Zusammenhänge der Generationen
besser überschauen. Das ist ein großer Pluspunkt.
Auf 165 Seiten lassen sich natürlich nicht alle Geschichten
darstellen, das muss dem Leser dieses Buches klar sein. Dem obigen
Inhaltsverzeichnis kann man aber entnehmen, dass die Wesentlichen dabei sind.
So viel zu den positiven Aspekten. Dem gegenüber steht, dass
bei manchen Geschichten Teile zu fehlen scheinen, wie z.B.
der wahre Grund für den
Turmbau zu Babel, um ein
Beispiel zu nennen. Der Bau wird in der Comic-Bibel mit dem
Bedürfnis der Menschen begründet in der Welt zu werden, aber
so weit ich weiß, geht es vielmehr um die Anmaßung des
Menschen, Gott gleichzukommen. Es wird eine Konkurrenz zu
Gott angestrebt, die er mit der Zerschlagung des Bauwerks
und der Verwirrung der Sprache unter den Menschen bestraft.
so weit ich weiß, geht es vielmehr um die Anmaßung des
Menschen, Gott gleichzukommen. Es wird eine Konkurrenz zu
Gott angestrebt, die er mit der Zerschlagung des Bauwerks
und der Verwirrung der Sprache unter den Menschen bestraft.
Die Schaffung Evas ist deutlich emanzipierter, als
in
der traditionellen Fassung.
In der Comic-Bibel sieht es so aus, als formte Gott die Frau
wie den Mann aus dem Boden und nicht aus einer Rippe des
Mannes, wie es in der
ursprünglichen Variante heißt. Diese
Neuinterpretation halte ich für einen richtigen
emanzipatorischen Schritt, aber für einen, der von der Überlieferung abweicht.
Interessant finde ich die Nahrungszuweisung für Adam und
Eva
vor und nach dem Sündenfall. Diese Variante stimmt mit
der Urbibel überein,
wird aber neu betont.
Demnach war der Mensch als Vegetarier gedacht und die Tiere
nicht als Nahrung – das änderte sich erst mit dem Sündenfall.
Ein Detail, das man
schnell vergisst und das den
Vegetariern „Wasser auf ihre Mühlen“ sein dürfte.
Die Zeichungen sind liebevoll und detailreich ausgeführt.
Mir fehlte aber bei manchen Geschichten die zeitliche
Einordnung, wenn es als
Erstkontakt für Kinder mit der
Bibel genutzt werden soll. An dieser Stelle sollte man die
Lektüre sachkundig begleiten oder ab und an in den
Originaltext schauen, wie
man es auch sonst tun würde.
Ich halte die Comic-Bibel für ein gelungenes Werk, das aber
nicht
ohne einen Blick ins Original auskommt und dieses nicht komplett ersetzen
kann. Es kann einen Einstieg ins
christliche Denken bieten, aber da liegen auch die Grenzen.
Darüber hinaus dient es der Auffrischung der Geschichten bei Erwachsenen – da stimme
ich ebenfalls zu.
Es wäre zudem sinnvoll gewesen, wenn bei jeder Geschichte
die entsprechenden Bibelfundstellen angegeben gewesen wären,
damit man zwischen den Varianten hin und her springen kann.
die entsprechenden Bibelfundstellen angegeben gewesen wären,
damit man zwischen den Varianten hin und her springen kann.
Mein Fazit: unbedingt lesen!
Sterne: **** von *****