Sollte es ein Motto geben, ist dies meines:

"Jedenfalls ist es besser, ein eckiges Etwas zu sein als ein rundes Nichts." Friedrich Hebbel

Welches Genre lest ihr?

Blutkrone; Genre: Historischer Krimi; Verlag: Net-Verlag; ISBN: 978-3-944284-07-1; Preis: 11,95 €; Erscheinungstermin: 24. Juni 2013

Sonntag, 14. Oktober 2012

"Das Geflecht"

Autor: Andreas Laudan
Titel: Das Geflecht
Genre: Thriller



Inhalt:

Die Jugendlichen Dana und Finn feiern mit
Freunden eine Party auf dem Gelände eines
stillgelegten Salzbergwerkes.
Sie stürzen ab. 


Jörn Bringshaus verständigt die Höhlen-
experin Tia Traveen, die ihre Hilfe bei den
Bergungsarbeiten zusagt.


In der Höhle aus Müll befindet sich aber
noch mehr, als zwei verletzte Teenager:
ein Geflecht...



Story/Handlung/Dialoge/Spannung:

Das unheimliche Geflecht in der Tiefe klingt
ein bischen unglaubwürdig - wie aus einem
C-Horror-Movie. Davon einmal abgesehen
schafft es der Autor, dieses uralte Motiv
aufzupeppen und in ein passables neues
Gewand zu stecken.


Positiv ist mir aufgefallen, dass die
Protagonistin blind ist und somit kein
aalglatter Superheld-Typ. Ihr Handicap
erweist sich in dieser finsteren Umgebung
als nützlich.


Dem Autor gelingt es, einen spannenden
Konflikt aufzubauen, denn Bringshaus
uns sein Kumpel haben kein Interesse
daran, dass sich die Höhlenforscherin
Traveen dort unten zu genau umsieht.
Sie ersinnen einen Plan, wie sie sie
dazu bewegen könnten, von ihrem Vorhaben
abzulassen.


Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt in einer
Umgebung, überzogen von merkwürdig
wucherndem Pelz mit seltsamer
Eigendynamik. Dies generiert Spannung,
flankiert von Urängsten (Platzangst,
Angst vor der Dunkelheit und vor dem
Ungewissen). Wer schwache Nerven
und eine zu lebendige Vorstellungskraft hat,
sollte die Finger davon lassen.


Zum Schluss kann man sich fragen, wer hier
wen fressen wird. 


Zum Teil hat dieser Thriller fantastische Elemente,
wenn man an dieses Geflecht denkt, das in einem
Hohlraum 60 Meter unter der Erde ohne Licht
wachsen soll. Da muss der Autor schon seine
Fantasie bemühen, um dies dem Leser zu
vermitteln. 


Fazit: Abgesehen von diesen Schwächen
       handelt es sich um ein relativ gutes
       Buch mit der Tendenz zu vier Sternen.

       
 
Referenz zum Buch: 
 
 
 
 
http://www.vorablesen.de/buecher/das-geflecht/leseeindruecke/altes-uebel-in-neuem-gewand
 
Sterne: ***,5 von *****

Samstag, 13. Oktober 2012

"Dann klapp´s auch mit dem Doktor"

Autorin: Caroline Lenz
Titel: Dann klappt´s auch mit dem Doktor

Genre: Frauen


Inhalt:

Anna Plüm, 29, ist Kinderärztin im Krankenhaus und mit ihrem
Singleleben, der Nachbarin, der Mutter und der Welt
überfordert.



Story/Handlung/Dialoge/Spannung/Humor:

Eine genervte, übermüdete und gestresste Kinderärztin
erzählt aus ihrem wenig spektakulären Leben. Es fehlt in
den ersten 23 Seiten Leseprobe die Handlung. Nicht
mal ein Ansatz ist zu finden - leider.


Anstatt der Dialoge finden sich überbordende Beschreibungen
und innere Monologe, denen die Rafinesse fehlt. Man
fühlt sich an die Krankenhaussendungen der 90iger
Jahre erinnert, aber nicht positiv. Das ganze hat etwas
"Schmonzettenhaftes".


Nur an einer Stelle entsteht so etwas wie
Situationskomik.


Es bleibt zu hoffen, dass irgendwann eine Handlung
beginnt, sonst bleibt es beim ersten schlechten
Eindruck.


Nur das Cover ist niedlich...

Fazit: Seicht und belanglos!

Referenz zum Buch: 
 
http://www.vorablesen.de/buecher/dann-klappts-auch-mit-dem-doktor/leseeindruecke/handlung-wo-bleibst-du
Sterne: ** von *****

Zitat des Augenblicks

Beim Lesen bin ich gerade auf folgendes Zitat gestoßen:


"Was Schicksal ist, lässt sich nicht definieren, nur sehend erleben." Oswald Spengler



Was meint ihr? Stimmt das? 


Liebe Grüße von der Fee

Freitag, 12. Oktober 2012

"Wenn die Nacht am stillsten ist"

Autorin: Arezu Weitholz
Titel: Wenn die Nacht am stillsten ist
Genre: Frauen



Inhalt:

Anna ist seit acht Monaten mit dem Perfektionisten
und Kontrollfreak Ludwig zusammen. Der hat alles
und jeden im Griff, selbst seine Gedanken.


Erschüttert wird diese "heile Welt" als Anna ihn
wahrscheinlich mit einer Überdosis Schlaftabletten
vorfindet. Er atmet und sie erzählt ihm Dinge aus
ihrem Leben, die er bei Bewusstsein kaum aushalten
würde: Von der verrückten Mutter, den ärmlichen
Großeltern und ihrem Vagabunden-Sein vor ihrer
Beziehung. 



Story/Handlung/Dialoge/Spannung:

Dies ist ein Buch für "Hartgesottene". Es ist meiner
Meinung nach zu Unrecht in die "Frauenecke"
verbannt worden, weil es um mehr geht, als eine
seichte Liebesgeschichte. Es geht ums Ganze, ums
Leben, um die hässlichen Seiten und den Versuch damit
zu leben.


Die Herangehensweise der Autorin ist experimentell.
Sie setzt die Hauptfigur Anna an Ludwigs Bett. In einem
Monolog erzählt sie ihrem Freund von den Schatten-
seiten ihres Lebens, von denen er nichts weiß. Trotz
innerer Gedankengänge hat die Geschichte eine
Kraft und Lebendigkeit, die einem die Tränen in die
Augen treibt. Der Bewusstseinsroman lebt, viel schöner
als je zuvor.


Die Sinnfrage taucht auf und wieder ab. Immer wieder
greift die Autorin markante Punkte auf, die Anna haben
aus der "Normalität" fallen lassen und doch ist sie um
einiges lebendiger, als all die Zombies um sie herum, die
mit einer Fassade von Talmi-Glück meinen, das Rennen
gewinnen zu können. Dabei verlieren sie das Wichtigste:
sich selbst! 


Als erfolgreicher Redakteur eines Hamburger Gesellschafts-
magazins ist Ludwig gewohnt, stets den geraden Weg zu
gehen. Alle anderen Menschen, denen das nicht gelingt,
verachtet er. Ironisch, dass ausgerechnet der, der immer
alles im Griff und ein perfektes Leben hat, mit einer
Überdosis an Schlaftabletten in seinem Bett vor sich
hinvegetiert. 


Das Buch ist eine Ode an das Leben und die Liebe, auch
wenn es im ersten Augenblick nicht so aussehen mag.

Spannung wird dadurch generiert, dass man wissen möchte,
ob Anna jetzt endlich den Krankenwagen ruft, ob er von alleine
zu sich kommt oder ob er über ihre Geschichten hinwegstirbt.


Fazit: Literarischer Leckerbissen mit Nachgeschmack:
er zwingt, das eigene Leben zu überdenken!



Referenz zum Buch: 
 

















http://www.vorablesen.de/buecher/wenn-die-nacht-am-stillsten-ist/leseeindruecke/nicht-nur-ein-frauenbuch


Sterne: ***** von *****

"Das Geheimnis des weißen Bandes"

Autor: Anthony Horowitz
Titel: Das Geheimnis des weißen Bandes
Genre: Literatur




Inhalt:

Die Geschichte spielt um 1890 in London.
John Watson, der Arzt, zieht für einige Zeit wieder
zu seinem Freund Holmes, dem Detektiv. Schnell ist
es wieder wie in alten Zeiten, bevor Watson auszog
und heiratete.


Mitten in diese Idylle platzt der Galerist Mr. 

Carstairs,der sich von einem Unbekannten verfolgt 
fühlt. Ein Fall, dem sich das Ermittlerduo Holmes und
Watson annimmt ohne die weitreichenden Folgen
zu kennen...



Story/Handlung/Dialoge/Spannung:

Zu Beginn der Leseprobe begegnet uns ein arroganter
scharfsinniger Holmes, der allein aus Gesten
und Schuhcreme, die Lebenssituation seines
Freundes Watson bis ins kleinste Detail hinein
zutreffend analysiert. Dies ist gelungen, in Bezug
auf Holmes Schlussfolgerungs-Fähigkeit, generiert
aber leider keine Spannung.


Erst auf Seite 11 kommt Mr. Carstairs als
"Handlungselement" hinzu. Er trägt sein Problem
vor, das in einen Auftrag für Holmes und Watson
mündet. Das alte Schema wirkt abgedroschen. Ich
persönlich hätte mir gewünscht, dass Holmes
und Watson mehr in den Fall hineintrudeln, als
beim Tee damit "behelligt" zu werden. 


Die Dialoge zwischen Watson und Holmes
sind gelungen, weil sie die Fähigkeiten
des Detektives zur Geltung bringen. Trotzdem
hätte ich mir an dieser Stelle gewünscht, dass 

dies dezenter geschehen wäre, z.B. nachdem sie
unvermittelt in den Fall hineingetrudelt wären, wie
eben beschrieben.


Mir wirkt die Geschichte zu abgezirkelt - zu
konstruiert.


Vielleicht hätte der Autor die Personenbeschreibung
von Mr. Carstairs in Holmes Kopf darstellen können.
Da hätte das Genie zeigen können, das es scharfsinnig
ist und kombinieren kann. Wenn solche Merkmale
direkt geschildert werden, nimmt man ihnen den
Zauber.


Des weiteren finde ich es unpassend, dass ein gelungener
Satz mit Interpretationshilfe versehen wird, anstatt ihn 

wirken zu lassen. Entweder man macht im Dialog deutlich, 
dass jemand eine knappe präzise Sprache hat, oder man 
lässt es. Danach zu schildern, wie das Gesprochene auf 
den Leser wirken soll, entmündigt die Holmes & Watson-Fans.

Bei allem Wohlwollen für die Thematik und das Ermittlerduo
muss ich ein ernüchterndes Fazit ziehen.


Der Leser im Buchladen nimmt sich nur vier Minuten Zeit,
bevor er ein Buch kauft oder weglegt. In diesem Fall
habe ich länger durchgehalten, aber das, worauf ich
gewartet habe, die Spannung, kam nicht. 


Fazit: Belanglos!

Referenz zum Buch: 
 
 
 
 
 
http://www.vorablesen.de/buecher/das-geheimnis-des-weissen-bandes/leseeindruecke/arroganter-holmes-allein-reicht-nicht-aus
 
 
Sterne: ** von *****